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Numerus Clausus – kein Hindernis!

Wegweissschild Dream Job

Zu den wichtigsten Entscheidungen im Leben eines Menschen gehört die Berufswahl. Manche wissen schon frühzeitig, was sie einmal werden möchten, andere brüten länger und probieren aus. Wer sich sicher ist, wird dennoch häufig durch Zulassungsbeschränkungen wie den Numerus Clausus ausgebremst. Die gute Nachricht ist: Es gibt immer einen Weg zum Studium für den Traumberuf.

„Die Berufung leben, das ist es, was uns zu Höchstleistung bringt“, erklärt Dr. Heidi Zinser, zertifizierte Berufs- und Studienberaterin, die viele Jahre auch als Personal- und Business-Coach gearbeitet hat. „Tatsächlich ist es nicht selten, dass die Schulnoten nur Durchschnitt sind, während die Noten anschließend im Studium für den Wunschberuf erheblich besser ausfallen. Wenn man tut, was man liebt, ist man einfach gut! Reichen also die Schulnoten nicht für den Numerus Clausus, sollten junge Menschen nicht gleich Abstand von ihrem Traumberuf nehmen. Es gibt immer einen Weg.“

Dr. Zinser schildert einen Fall aus Ihrer Praxis:

Als Teresa R. ihr Abitur in der Tasche hat, weiß sie genau, dass sie Sozialarbeiterin werden und sich vorrangig um Jugendliche kümmern möchte. Um zu testen, ob ihr das auch liegt, arbeitet sie erst einmal ein dreiviertel Jahr im Jugendamt als Praktikantin und ist glücklich dabei. Um sich diesen Berufswunsch zu erfüllen, muss sie „soziale Arbeit“ studieren. Sie bewirbt sich für das Bachelorstudium an einer staatlichen Hochschule, circa 60 Kilometer vom Wohnort entfernt. Des Numerus Clausus wegen wird sie aber nicht aufgenommen. Teresa R. ist enttäuscht. Als Alternative nimmt sie in einem Sport- und Fitness Center die Ausbildung zur Kauffrau auf. Es stellt sich heraus, dass ihr dieser Beruf weder liegt noch Spaß macht und sie bricht nach neun Monaten die Ausbildung ab. Sie wechselt auf eine Teilzeitstelle im Altersheim und bewirbt sich parallel dazu um einen Studienplatz für den Studiengang Soziale Arbeit an einer weiteren staatlichen Hochschule. Auch dieses Mal leider wieder vergeblich.

„Als die junge Frau zu mir in die Beratung kommt, ist sie ratlos“, erzählt Frau Dr. Zinser. „Sie weiß nicht, welchen Weg sie einschlagen soll und ist daher völlig überrascht, dass ich sie bestärke an ihrem Traumberuf festzuhalten. Wir sprechen alle Möglichkeiten durch und ich schlage ihr den Weg über eine private Hochschule vor. Dass eine private Fachhochschule an ihrem Heimatort, also direkt vor ihrer Türe, die gewünschte Studienmöglichkeit für sie bietet, ist natürlich ein Glückstreffer.“ Schon nach ihrem ersten Besuch dort, habe Frau R. begeistert ihre Eindrücke geschildert. Kleine Klassen, familiärer Umgang unter Studenten und Lehrkräften und alles sei weit weg von dem Massenbetrieb in staatlichen Hochschulen. Die Kosten von circa 500,- Euro im Monat beschäftigten sie aber sehr. Da sie nicht umzuziehen bräuchte und weiter bei ihren Eltern wohnen könnte, würden schon einmal Wohnungs- und Fahrtkosten wegfallen. Die Unterhaltsunterstützung der Eltern plus das Geld aus einer Teilzeitbeschäftigung – so würde es gehen, rechnete sie sich aus. „Und so ging es auch“, freut sich Dr. Zinser. „Teresa R. schaffte es sogar noch, neben dem Studium ehrenamtlich sportliche Aktivitäten für Flüchtlingskinder zu organisieren. Aufgrund dieses Engagements bot der Träger der Einrichtung ihr bereits vor Abschluss des Studiums eine Arbeitsstelle an. Heute arbeitet Teresa R. als qualifizierte Sozialarbeiterin im Bereich der Flüchtlings- und Integrationsberatung in Vollzeit und der Beruf macht sie glücklich. Das ist nur eines von vielen Beispielen.“

Es ist sehr schade, dass sich viele von ihrem Traumberuf abbringen lassen, weil sie die Kosten einer privaten Hochschule scheuen. Das Ifo-Institut hat übrigens die Differenz zum Lebenseinkommen von Akademikern und Nichtakademikern mit durchschnittlich 387.000 Euro errechnet. Das zeigt deutlich, dass sich die Investition in ein Studium an einer privaten Hochschule durchaus rechnet. Zudem bietet der Staat mit Bafög und KfW-Krediten eine attraktive Hilfe zu günstigen Konditionen. Es lohnt sich also, den Weg über eine private Hochschule einmal durchzurechnen und nicht gleich auf den Beruf der Berufung zu verzichten.

Was macht die Vorzüge privater Hochschulen aus?

Aus ihrer Erfahrung weiß Frau Dr. Zinser, dass die Dozenten an diesen Schulen meist auch noch in der freien Wirtschaft tätig sind. Das bringe Praxisnähe in die Vorlesungen und die Studenten bekämen so tiefere Einblicke in die reale Arbeitswelt. „Ein weiterer Vorteil sind die kleinen Klassengrößen“, meint Dr. Zinser. „Das ermöglicht einen persönlichen Austausch zwischen Studenten und Dozenten. Aber auch die gute Betreuung während des Studiums ist ein Pluspunkt und Grund dafür, dass die Abbrecher-Quote an privaten Hochschulen sehr viel niedriger ist, als an staatlichen. Ganz wichtig ist darüber hinaus, dass die Abschlüsse an den meisten privaten Hochschulen ebenso anerkannt sind, wie die der staatlichen Hochschulen! Das muss man natürlich genau prüfen, bevor man sich für ein Studium einschreibt.“

Was meinen Sie zum Numerus Clausus, Frau Dr. Zinser?

„Die Kapazitäten der staatlichen Hochschulen sind begrenzt und so versucht man nur Studenten aufzunehmen, die man durch ihre Schulnoten für geeignet hält. Berufung bleibt außen vor. Das ist sehr schade, denn wer für einen Beruf brennt, wird ihn auch bestens ausfüllen. Es nützt nichts, aufgrund eines Einserzeugnisses Medizin zu studieren, wenn einem vor Körpersäften graut. Die Noten sollten bei der Vergabe der Studienplätze nicht einzig ausschlaggebend sein“, so die Meinung der zertifizierten Berufs- und Studienberaterin Dr. Heidi Zinser. „Wenn das darum geht die Numerus-Clausus-Hürde zu überwinden, lohnt es sich immer nach Alternativen zu suchen! Private Hochschulen sind nur eine Option. Da der Numerus Clausus für ein Studienfach in der Regel von der angefragten Hochschule abhängig ist, sollte man durchaus auch Hochschulen an anderen Standorten bzw. in anderen Bundesländern in Erwägung ziehen. Oft gibt es die Möglichkeit, einen anderen Studiengang mit ähnlichen Inhalten zu wählen. Zum Beispiel Sozialökonomik anstatt Betriebswirtschaft – und schon ist die Hürde Numerus-Clausus genommen. Und, last but not least, man kann auch im Ausland studieren. Das bringt zur fachlichen Ausbildung auch noch interkulturelle Erfahrungen“, betont Frau Dr. Zinser.

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